In diesem Beitrag stelle ich ein Ziel in den Vordergrund, das auf den ersten Blick weit hergeholt erscheinen mag: Ich werde in kulturgeschichtlich-komparatistischer Perspektive versuchen, einen Vergleich zwischen dem Leben und Tod zweier höchst unterschiedlicher Machtpersonen anzustellen, nämlich in ihrer vor allem semiotischen und symbolischen Funktion als “Potentaten” mit Identitätsfunktion. Es handelt sich um den österreichischen Kaiser Franz-Joseph I. (1830-1916) sowie den Sänger und Bassisten einer der prägenden Bands harter Musik, nämlich “Motörheads”, Ian Fraser “Lemmy” Kilmister (1945-2015).

Dass es sich bei ersterem als Kaiser des Habsburger-Staates um einen Potentaten handelt, ist mit dem geläufigen Sinne des Wortes klar erfasst; jedoch den Sänger, Bassist, kreativen Kopf und somit das “Herz und Hirn” einer Rock-Band als “Potentaten” zu bezeichnen, erscheint weit hergeholt, wenn nicht gar verwegen. Das Erkenntnisobjekt, auf das ich abziele – einen zeitgeschichtlichen Vergleich des Lebens und des Todes zweier männlicher Personen, die ihre Kulturgeschichte über Jahrzehnte national, europäisch und global stark mitgestalteten -, wird aber klar ersichtlich, wenn man an das Konzept der “imagined communities” denkt, wie es der Nationalismus-Forscher Benedict Anderson zu Anfang der 1980er-Jahre prägte.1

Anderson begriff in Anwendung einer konstruktivistischen Theorieperspektive Nationen nicht als “naturgegebene”, “essentialistische” oder “authentische” Gemeinschaften mit historisch losgelöstem Charakter, sondern als “imagined communities” – als “vorgestellte Gemeinschaften”. Nationen sind nicht “naturwüchsig”, sondern entstehen dadurch, dass sie von Menschen historisch gebildet, erzählt, gesprochen, erhandelt und verhandelt werden. Nationen und nationale Identitäten werden diskursiv konstruiert.2

Mit diesem Perspektivenwechsel kommen wir auf das historische Territorium, das ich in diesem Beitrag einführend vermessen will: Begreift man somit Nationen, weiter gefasst staatliche und heute auch digitale Gemeinschaften mit ihren Rechts-, Kultur- und Sozialinstitutionen und Netzwerken als “vorgestellte Gemeinschaften”, die durch Menschen erdacht und erhandelt, somit überhaupt “geboren” und am Leben erhalten werden, wird die Rolle von Potentaten in historischer Perspektive zeitaktuell zugänglich.

Personen, bis heute vor allem Männer (die Benachteiligung von Frauen in allen wirtschaftlichen und politischen Entscheidungsprozessen in höheren sozialen Hierarchieebenen ist nach wie vor augenscheinlich) wie Kaiser Franz-Joseph I., waren und sind nicht nur zeitgeschichtlich und gegenwartswirksam mächtige Akteure, sondern auch Identitätssymbole; in diesem Sinne nicht weniger als imaginär-kollektive Fantasien und Verkörperungen des jeweiligen Staates oder der Gemeinschaft, an deren Spitze der sozialen Pyramide sie zu stehen schienen. Für Franz-Joseph ist dieser Zusammenhang recht gut untersucht – sein Tod nach einer 68-jährigen Regierungszeit am 21. November 1916 im Ersten Weltkrieg erschien schon der Mehrzahl der ZeitgenossInnen als Symptom des Untergangs der Habsburgermonarchie überhaupt.3

Franz-Joseph I.war als Person mit seinem Körper, seiner Sprache und seinen Regierungspraktiken ein Symbol, das ein zentrales Element der imaginativ-kollektiven Archiktektur dieser Kulturgemeinschaft darstellte – als Kaiser hielt er als Person und Symbol die Identität des Staates zusammen, damit sein Imperium integriert und “am Leben”. Nicht umsonst spricht etwa der Grazer Historiker Peter Stachel sogar von “Franz Joseph Superstar”.4 Sein Tod mitten im Ersten Weltkrieg war daher nicht weniger als der Verlust eines tragenden Balkens der Habsburgermonarchie als Gemeinschaft. Es war der Tod eines Potentaten vor 99 Jahren.

Der Vergleich zu “Lemmy” Kilmister, der am 28. Dezember 2015  nur vier Tage nach seinem siebzigsten Geburtstag nach kurzer, schwerer Krankheit verstarb, wird möglich, wenn man auch die Gemeinschaft, die sich vor allem seit den 1980er-Jahren durch und um die harte Rockmusik der Heavy Metal-Diskurse gebildet hat, als “imagined community” begreift. Gerade an dieser global verbindenden Gemeinschaft der Kultur wird ersichtlich, dass vor allem der Aspekt des Vorstellens, des Imaginierens, der Fantasie und ihrer Macht die Gemeinsamkeiten dieser Gemeinschaft von MusikerInnen, Publikum und MultiplikatorInnen (Medien, Plattenfirmen, Konzertagenturen, Konzertplätze usw.) überhaupt ausmachen.

Nur wenn sich etwa ein “Motörhead”-Fan, die oder der in Graz, Österreich, lebt, kurz nach Weihnachten 2015 den Tod von “Lemmy” als Ikone seiner Musik erleiden musste, sich diesen Verlust vorstellte, dabei zugleich mit dem globalen Diskurs konfrontiert wurde, der sich um diesen Tod bildete, und dabei sah, dass andere “Motörhead”-Fans rund um die Welt eine digitale Trauergemeinschaft bilden, wird klar, dass diese Gemeinschaft in ihrer Gemeinsamkeit vor allem im Vorstellen und in der Fantasie besteht. Man ging soweit, zu fordern, ein neu entdecktes chemisches Element, bezeichnenderweise ein Schwermetall (englisch: “heavy metal”), nach “Lemmy”, nämlich als “Lemmium” zu bezeichnen. Die Trauerfeier am 9. Jänner 2016 in Los Angeles, USA, wurde global als Stream im Internet übertragen – auch dies ist ein klarer Hiweis auf die globale Identitätsfunktion Kilmisters.

Die lokal verwurzelten Fans “Lemmys” rund um die Welt, kamen in diesem Diskurs um den Jahreswechsel zwar digital miteinander in Kontakt, vor allem aber bestand ihre Gemeinsamkeit darin, dass sie sich wechselseitig – digital unterfüttert durch Facebook, Twitter, Instagram usw. – ein fantasievolles Bild von ihrer Trauer machten. Ihre Gemeinsamkeit als TeilnehmerInnen einer Trauergemeinschaft bestand darin, dass sie alle diese Gemeinschaft global imaginierten, sich vorstellen, sie in ihren Köpfen und Herzen per Fantasie herstellten. Gerade durch diese flüssige Form als Gemeinschaft der Fantasie, Vorstellung und Inspiration wird die Rolle der Person Ian Fraser Kilmister für diese Gemeinschaft, vorher schon für die “Metal Nation” überhaupt,5 als Potentat offensichtlich.

“Lemmy” war die Verkörperung der Identität dieser Gemeinschaft. Indem sich die Fans “Lemmy” als Inbegriff ihrer Musik vorstellten, wurde er als Person und zentraler Stützbalken dieser Gemeinschaft ins Leben gerufen. Und genau hierauf basiert “Lemmys” Rolle als Potentat dieser Gemeinschaft: Er war – wie Franz-Joseph I. – die hierarchisch in der sozialen Pyramide dieser Gemeinschaft an oberster Stelle vorgestellte Person. Hierin bestand seine Macht als Fantasiepotentat der “imagined community” der “Metal Nation”. Seine Handlungen in der Realität wurden mit den Fantasien der Regierungsperson “Lemmy” Kilmister im Raum dieser Gemeinschaft abgeglichen. Wie seine Autobiographie deutlich macht, war er sich seiner symbolischen Macht höchst bewusst.6

Damit ist der Raum aufgerissen, den der Vergleich zwischen dem Tod von Kaiser Franz-Joseph I. im November 1916 und von Ian Fraser “Lemmy” Kilmister” im Dezember 2015 historisch ermöglicht. Wenn man beide vor allem auch als Potentaten mit symbolischer Macht begreift, die als Verkörperungen von historischen Identitäten multinationale und gar globale Gemeinschaften integrierten, tun sich sehr interessante Fragestellungen auf. Nämlich, erstens, inwiefern sich das Funktionieren von multinationalen Gemeinschaften in ihrer symbolischen Architektur und Struktur im Laufe dieser fast hundert Jahre zwischen 1916 und 2015 geändert hat.

Und, zweitens, wie sich im Vergleich zwischen 1916 und 2015 das Verhältnis zwischen “tatsächlicher” Regierungsmacht Franz-Josephs und purer symbolischer Macht “Lemmys”  darstellt. Wir können an diesem Vergleich etwas über unsere Gegenwart lernen – es legt sich die Vermutung nahe, dass in den entgrenzten Gemeinschaftsräumen des “Digital Age”7 vor allem symbolische Macht die “Regierung” unserer Kulturgemeinschaften innehat. Mag dies Nationalstaaten, die EU oder auch andere “imagined communities” wie die “Metal Nation” oder die virtuelle Trauergemeinschaft der “Motörhead”-Fans rund um den Globus im Dezember 2015 und Jänner 2016 betreffen. Wir können fragen, wie sich die kollektive Macht der Fantasie in diesem Jahrhundert als Grunddimension kultureller Gemeinschaften veränderte, nämlich anwuchs oder doch nachließ.

Kaiser Franz-Joseph I. als reale und symbolische Machtperson 1848 bis 1916

Der junge Kaiser Franz Joseph I bestieg nach der in der Rückschau als Zäsur des 19. Jahrhundertes ersichtlichen kulturellen und diskursiven Verwerfung, die der politischen Geschichte des Jahres 1848 mit seinen Revolutionen in Europa gefolgt waren, am 2. Dezember dieses Jahres den Thron der Habsburgermonarchie. Als Kaiser folgte er dem wenig glücklichen Kaiser Ferdinand I., seinem Onkel. Damit wurde er in eine Situation geworfen, auf die ihn seine rigorose Erziehung zum Herrscher “von Gottes Gnaden”8 zwar vorbereiten hätte sollen, und welche ihm zeitlebens das ideologische Fundament als so legitimierter Potentat diente; aber gerade in seinen frühen Jahren als Herrscher erschien Franz Joseph als Vertreter der Reaktion und des Vergangenen – scheinbar ein Herrscher, der den Anforderungen und dem Denken seiner Zeit weder zu folgen noch zu entsprechen in der Lage war.9

Gerade sein Versuch eines “Neoabsolutismus,”10 von welchem heute auch für die Zeit vor 1859 gesprochen wird, ist in dieser Hinsicht zusehen.11 Sein Versuch, zu leben und zu herrschen, wie es ihm sein ideologischer und ererbtes Regierungseverständnis dieser Zeit gleichsam vorgaben, machte ihn nicht gerade zu einer Symbolfigur, die für die raschen Umwälzungen in Gesellschaft, Politik und Wirtschaft dieser Zeit stand. Diese raschen Veränderungsprozesse zeigten sich ihn den Diskursen um die Industrialisierung, den Liberalismus, den Konstutionalismus und Republikanismus, überhaupt den Durchbruch der Moderne im 19. Jahrhundert auch in Österreich; augenscheinlich mit der kommen sollenden urbanen Kultur der Metropole Wien.12

Dennoch sollte die Bindekraft, die Franz-Joseph als imaginativ-fiktive Herrscherperson, als Fantasiegestalt populärer Diskurse um ihn, die sich nicht zuletzt in der Literatur bis in die Moderne des 20. Jahrhunderts niederschlugen,13 nicht unterschätzt werden. Schon in diesen frühen Regierungsjahren erschien er keinesfalls als “zeitgemäß” oder gar “modern”, aber an seiner tragenden Rolle als vereinender Person des Vielvölkerimperiums, dessen kollektiver und kultureller sowie gesellschaftlicher Zusammenhalt immer schon stark auf der Bindekraft der imaginären Person der HerrscherInnen beruht hatte (nämlich seit dem Aufschwungs des Habsburger-Reiches zur Großmacht seit der Frühen Neuzeit),14 war kein Zweifel.15

Er übernahm in einer kulturgeschichtlichen Situation die Herrschaft, in der die Zeit und Geschichte in Bewegung gekommen war und in die Moderne aufbrach;16 in der aber zugleich die Bindekraft der tief in der Gesellschaft seines Reichs wurzelnden kollektiven Imaginations- und Fantasiediskurse um die Person der FürstInnen noch wirkte. Die Macht der Fantasie, die dem Amt des Kaisers über dieses Weber’sche “Charisma”17 innewohnte, muss aus heutiger Sicht als eine der wichtigsten historischen Fomationskräfte gesehen werden, die es Franz-Joseph überhaupt ermöglichten, nahezu siebzig Jahre zu regieren.

Somit hatte er zu Beginn seiner Herrschaft wohl nicht den besten kulturellen und politischen Leumund, aber identitätswirksam war das imaginative kulturelle und politische Fantasiebild seiner Person als Potentat nach der Mitte des 19. Jahrhunderts allemal.18 Dieses Bild von Franz-Joseph I. als restaurativem und politisch nicht zeitgemäßem Vertreter der “Reaktion” war bis zu seinem Tod im Jahre 1916, mitten im Ersten Weltkrieg (den er ja mitentfacht hatte) und seinem 68. Regierungsjahr, einem Wandel unterworfen. Aus dem jungen Herrscher, dessen kollektive Symbolik als Herrscher man zwar akzeptierte, aber dessen historische Einschätzung der ZeitgenossInnen wenig positiv war, wurde das Bild des vorletzten Habsburgerkaisers, das bis heute vorherrscht und wohl in den Köpfen und Herzen der ÖsterreicherInnen der Zweiten Republik im Jahre 2016 noch immer fortlebt.19

Er wurde zum Inbegriff und Identitätsbild des “Landesvaters”, zu dem icon und Symbol der Habsburgermonarchie und der mit ihr assoziierten Machtdiskurse und Herrschaftstechniken schlechthin. Alle ÖsterreicherInnen kennen noch heute das Bild, die Fantasie des alten und stoischen, von Schicksalsschlägen (der Tod seiner jüngsten Tochter Sophie 1857, die Hinrichtung seines Bruders Max in Mexiko 1867, der Suzid seines Sohnes und Thronfolgers Kronzprinz Rudolf 1889, der Mord an seiner Frau und Kaiserin Elisabeth 1898)20  gebeutelten Kaisers, auf dem noch 2016 (die politische Kultur der Zweiten Republik, davor schon der Ersten Republik und des “Ständesstaats” benutzten die Diskurse um das Erbe der Habsburgermonarchie und dessen überlieferte Machttpraxen im kollektiven Gedächtnis)21 das Selbstbild und die Identität der österreichischen Nation aufbaut.

Die geteilten Fantasiebilder von Franz Joseph als gütigem sowie “gemütlichen”, wienerischen und stoischen, ja somit vor allem österreichischen Archetyp des Habsburger-Kaisers gehören zur Identität der Nation – auch in der postmodernen und digitalen Kultur des 21. Jahrhunderts. Die Rolle Franz-Josephs I. in seinem tatsächlichen Leben als Potentat, sein Machnetzwerk in historischer Perspektive bis zur diskursgeschichtlichen Zäsur seines Todes im November 1916 kann so eingeschätzt werden, dass er als – zwar konstitutionell gebundener – Potentat real über die UntertanInnen und BürgerInnen seines Reichs herrschte; mit allen Beschränkungen und Zwängen, die diesem System inhärent war.22 Er war somit ein ein höchst praktisch-historisch wirksamer Herrscher, dessen Macht auf realen und gelebten, rechtlichen und politischen, instutionalisierten Prozeduren des Herrschaftssystems der Habsburgermonarchie, vor allem nach der Zäsur des “Ausgleichs” mit Ungarn, aufbaute.

Diese Macht war fest geformt und verankert, somit greibar, jederzeit beschreibbar und konkret; sowie rechtlich, also räumlich und zeitlich real. Zugleich jedoch – und darüber wissen wir jedoch noch in Verbund mit dieser ersten eben geschilderten Form der Macht zuwenig23 – beruhte die Macht der Person Franz-Josephs auf den Kulturdiskursen, den Fantasien um seine Person, die sein Zeitalter prägten, auch noch bis heute (sicherlich transformiert durch die Zeit zwischen 1918 und 1939, sowie nach 1945) wirksam sind. Diese Fantasiediskurse als imaginäre Machttechnik, als Raum der Identitätskonstruktion im “gemeinsamen Haus Österreich-Ungarn” produzierten eine höchst flüssige Form der historischen Macht, die das Habsburger-Reich bis zum Tod des langlebigen Kaiser 1916 integrierte.

Als Bild der Gemeinsamkeit, der Identität des Imperiums, “floßen” die Fantasiewelten um den Herrscher gleichsam durch die Gesellschaft und den Staat, schufen ein soziales und politisches Kontinuum, das die Zugehörigkeitsgefühle der UntertanInnen zum Haus Habsburg mobilisierte. Wir müssen dieses Kontinuum, dessen historischer Raum in der Forschung noch nicht ganz vermessen ist,24 auch als Übersetzungsgetriebe imaginärer und fantastischer Macht begreiffen. Über diesen Machtdiskurs, der Franz Joseph als genau solchen Herrscher zeichnete, der zurückgriff auf das Bild der griechisch-antiken Stoa, zugleich der christlichen Güte, aber auch der katholischen und imperialen Diszplin “für seine Völker”25 übten die zentralen Personen des Herrschaftssystems genauso sehr Macht aus; nämlich kulturelle Macht, die auf der Fantasie, der Vorstellung von beiden – HerrscherInnen und Beherrschten – aufbaute. Sie kamen in diesem Diskurs überein, dass sie gemeinsam das Bild Franz-Josephs I. als solchermaßen charakterisierten Herrscher teilten.

Zusammengefasst: Als symbolische Machtperson bis 1916, deren Potentatentum auch auf der Macht der Fantasie beruhte, war Kaiser Franz-Joseph I. ein Herrscher, der über die Fantsie seiner selbst das Land regierte, indem er seine UntertanInnen von sich selbst in der Person des Kaisers träumen ließ. Seine Macht war ebenso rechtlich-real wie fantastisch-real, beide Machtdimensionen im Netzwerk kennzeichneten die Formungskraft seiner Herrschaftspraxis. Eine Einschätzung der Machtkonstellation von zumindest “fifty-fifty” im Verhältnis der Wichtigkeit von prozedural-rechtlich abgesicherter Macht und Macht der Fantasie (mit der Tendenz der Forschung eher die Wichtigkeit der Fantasie zu betonen)26 legt sich für die Zeit des Potentaten Franz-Joseph I. bis vor etwa hundert Jahren nahe.

Ian Fraser “Lemmy” Kilmister als symbolische Machtperson 1975 bis 2015

Wenn man im Gegenzug das Leben und den Tod des prägenden Musikers der Kulturgeschichte harter Musik, des Sängers und Bassisten sowie kreativen Zentrums der Band “Motörhead”, Ian Fraser “Lemmy” Kilmisters (1945-2015), betrachtet, sind einige Unterschiede auf den ersten Blick offensichtlich. Kilmister wurde am 24. Dezember 1945, also am Weihnachtstag, in Stoke-on-Trent, Staffordshire, England, geboren. Ab Mitte der 1960er-Jahre  war er in verschiedenen Bands musikalisch tätig. 1971 kam er in Kontakt mit der noch heute geläufigen Rock-Gruppe “Hawkwind”, deren Bassist er wurde. In den 1960er-Jahren hatte er schon zuvor Zeit damit verbracht, mit  Jimi Hendrix als “Roadie” auf Tour zu gehen. Nachdem Kilmister 1975 wegen Drogenbesitzes verhaftet wurde und sich im Anschluss von “Hawkwind” trennen musste, gründetet er die Band, die von diesem Zeitpunkt an mit seinem Namen verknüpft werden sollte: “Motörhead”.

In über vierzig Jahren seiner Karriere mit “Motörhead” war Kilmister als Fiktionalfigur “Lemmy” deren kreatives Aushängeschild, ihre Kernfigur, der Inbegriff harter Musik und des mit ihr verbundenen Lebensstils; sowie dessen Identität, die sich in Kulturwerten und -ideologemen wie Freiheit, Rebellion, Unangepasstheit, Authentizität, vor allem aber auch Europäizität (die Rock-Musik wurde in ihrer Formierungsphase der 1960er-Jahre dann vor allem wieder durch die Gitarrenmusik aus Großbritannien geprägt), Internationalität und Hedonismus widerspiegelten. Als “Kind der 1960er-Jahre” war “Lemmys” Image immer auch mit Drogenkonsum verbunden. Seine Vorliebe für Drogen aller Art (ausser Heroin)27 gehörte zu dem Fantasieraum, den er in rückwirkender Perspektive vor allem ab den 1990er-Jahren besetzte.

Mit “Motörhead” veröffentlichte Kilmister bis 2015 22 Studioalben, zahlreiche Livealben und Kompilationen. Bis zuletzt, als er bereits sichtlich durch einen geschwächten Gesundheitszustand (u.a. Diabetes) Konzerte verschieben oder ausfallen lassen musste, tourte die Band global. Durch seine Physignomie, seine Bühnenpersonalität und seine Musik wurde “Lemmy” zu der Fantasiefigur der globalen Kulturgeschichte harter Musik seit 1975 schlechthin, in der sich die Identität der “imagined community” der “Metal Nation” zu kristallisieren schien.

Als seine “Markenzeichen” galten zwei große Fibrome (oft als “Warzen” bezeichnet), die Kilmister auf der linken Gesichtshälfte hatte, seine mehr mythische Vorliebe für das Mischgetränk “Jack and Coke” (bestehend aus “Jack Daniel’s”-Whiskey und “Coca-Cola”), seine Bühnenpräsenz, bei der er immer das Mikrofon so einrichtete, dass er, um die Gesangsparts zu meistern, den Kopf nach oben neigen musste; sowie seine unausgebildete, raue Stimme. Auch sein Bassspiel, das sich sehr an der Musiksprache und dem -stil klassischer RhythmusgitarristInnen orientierte, war für die musikalische Sprache “Motörheads” charakteristisch.28

In diesen vierzig Jahren seiner Karriere mit “Motörhead” wurde die Person Ian Fraser Kilmister, wie er im “wirklichen” Leben hieß, zur Fantasiefigur “Lemmy”. “Lemmy” war der Inbegriff des harten Rock’n’Roll-Lebens auf Tour, im Studio und auf der Bühne geworden. Von “Lemmy” zu sprechen, sich sein Leben vorzustellen,  bedeutete, gemeinsame Fantasien im Hören seiner Musik, im Lesen von Interviews mit ihm, von Reportagen und Bücher über ihn, beim Besuchen von “Motörhead”-Konzerten zu träumen; diese Träume und Tagträume brachten die Identität der “Metal Nation” auf den Punkt. In diesen Fantasien entwarfen MusikerInnen, MultiplikatorInnen und Publikum einen geteilten kulturellen Imaganitionsraum – ein historisches Kontinuum von Raum und Zeit der Jahre 1975 bis zu Kilmisters Tod 2015. In diesem konnten sie gemeinsam Freiheitsdrang, Rebellion, Drogenkonsum und Unangepasstheit ausleben.

Damit erscheint der Fantasieraum, für den die Figur “Lemmy” stand (sie erinnert mich hier sehr an die übermenschlichen “Superkräfte” von Superhelden wie “Batman”, “Superman” oder “Spiderman”, deren Rolle ihren Rollenträgern “Bruce Wayne”, “Clark Kent” und “Peter Parker” den Fantasieraum jenseits der menschlichen Limits ermöglichte), als kollektiv-kultureller Raum der identitären Katharsis für MusikerInnen, MultiplikatorInnen und Publikum. Die Kunstfigur “Lemmy” wurde zum Inbegriff der Kulturgeschichte harter Musik und ihrer Identitäten.

Wenn man nun rückblickend auf diese vierzig Jahre der Karriere Kilmisters mit “Motörhead” blickt, ist es nicht gleich offensichtlich, “Lemmy” als Potentat der globalen “imagined community” der “Metal Nation” zu sehen. Wir müssen dazu jedoch nur zurückgehen zur Struktur diese globalen Kulturgemeinschaft: Diese Gemeinschaft fand ab 1975 ihre Identität, indem Kilmister und seine Mitstreiter ihre Musik veröffentlichten, Konzerte spielten und im medialen Raum thematisiert wurden. Dieser Diskurs um “Motörhead” und “Lemmy” wurde von MultiplikatorInnen getragen und gestärkt (Plattenfirmen, Konzertagenturen, Medien usw.). Das Publikum schließlich kaufte  die Platten und besuchte die Konzerte.

Die Struktur dieser Kulturgemeinschaft bestand darin (sie wird sich nach Kilmisters Tod am 28. Dezember 2015 entscheidend verändern und auch schon verändert haben), dass sie durch die Macht der Fantasie zusammengehalten wurde. Im Grunde genommen wussten die Fans von “Lemmy” über Ian Fraser Kilmister gar nicht viel; er war vielmehr in die Rolle des “Superhelden” der Identität harter Musik, “Lemmy”, geschlüpft: Diese Identitäts-Wunderperson “Lemmy” verhielt sich unangepasst, pflegte im Konzert und in Interviews den Habitus des “rauen Rock’n’Rollers”, nahm Drogen. Ob dies nur die Eigenschaften der Fantasiefigur “Lemmy” waren, ob sie auch auf Kilmister als “wirkliche” Person zutrafen, und ob die Fans zwischen beiden zu unterscheiden wussten, ist gar nicht erheblich.

Ich denke, es ist unerheblich, weil sie nicht unterscheiden wollten – und zwar aufgrund der einfachen Tatsache, dass sie nicht unterscheiden mussten. Sie wussten über “Lemmy”, dass er unangepasst war, harte Musik “lebte” und Drogen nahm. Für die Funktion, die “Lemmy” für die “Metal Nation” zeitigte, war dieses Wissen genug; es war nämlich das Wissen, das diese Gemeinschaft verklammerte. In den Fantasien, die sich um die Person “Lemmy” drehten, entstand der gemeinsame Raum, die Identität dieser Gemeinschaft. Sich projizierend in die Wunschfigur “Lemmy”, der alle Beteiligten – nämlich Kilmister selbst, MultiplikatorInnen und Medien – nur in der Fantasie begegneten, konnten sie Freiheit, Authentizität und Drogenkonsum leben; also die Identität dieser Gemeinschaft.

Damit hatte diese Gemeinschaft in ihrer Entwicklung von 1975 bis 2015 eine im Vergleich zum Habsburger-Reich viel einfachere Struktur: Die “Motörhead”-Diskursgemeinschaft bestand nur in der Fantasie, während Franz-Joseph I. als Potentat in rechtliche Prozeduren eingebunden war – das zeitigte im Vergleich mit Ian Fraser “Lemmy” Kilmister Unterschiede und Analogien zugleich. Die entscheidende Analogie bestand darin, dass beide imaginativ an die Spitze der sozialen Pyramide der Gemeinschaft gesetzt wurden, als deren Potentaten man sie fantastisch dachte. Bei Franz-Joseph war dies noch viel stärker ein Faktum rechtlicher und “wirklicher” Machtprozeduren, bei “Lemmy” handelte es sich um eine reine Imaginationsgemeinschaft, wodurch auch die Macht “Lemmys” als Person höchster Weihe in dieser Fantasiegemeinschaft die Macht der Fantasie war.

Die entscheidende Frage besteht nun darin, ob und welche Macht Ian Fraser “Lemmy” Kilmister, auch im Vergleich zu Franz-Joseph bis 1916, also gut hundert Jahre vor “Lemmy”, zukam. Franz-Joseph I. herrschte real über Österreich-Ungarn, zugleich jedoch wurde dessen Kollektiv durch ihn als Fantasiefigur integriert; auch hierin bestand seine Macht. Im Vergleich hierzu war die Machtposition “Lemmys” von 1975 bis 2015 auf gewisse Weise viel weiter entwickelt und umfassender: Sie bestand nur in der Fantasie, sie war die Macht der Fantasie. Damit war diese Macht, die Kilmister über diese Gemeinschaft als Potentat fantastischer Provenienz hatte, umfassender und beschränkter zugleich; jedoch beides in unterschiedlichen Dimensionen, die in ihrer “flüssigen” Gestalt kulminieren.

Sie gebrach daran, dass “Lemmy” auch im Leben des wirklichen Menschen Ian Fraser Kilmister am Leben erhalten werden musste (so “musste” Kilmister schon wirklich Drogen nehmen, um “authentisch” zu sein); und war zugleich umfassender, da Kilmister als “Lemmy” diese Rolle nach seinem Geschmack – natürlich in den Grenzen, die die Kultur harter Musik zog – gestalten konnte. Die Macht, die “Lemmy” in dieser Gemeinschaft als Fantasiepotentat zukam, hatte daher erstaunlichen Charakter; sie hatte nämlich gesellschaftstransformierendes Potential: Indem Kilmister die Rolle und Figur “Lemmy” weiterentwickeln, “rückentwickeln” oder im Status quo konservieren konnte, entstand in ihr die entscheidende Schnittstelle dieser Gemeinschaft zwischen Fantasie und alltäglichem, harten und wirklichen Leben.

Kilmister musste sein wirkliches Leben mit den Fantasien seiner selbst sowie seines Publikums von “Lemmy” abgleichen. Und diese wiederum mussten ihr eigenes Alltagsleben sich am Rollenbild “Lemmys” reiben lassen. Damit können wir “Lemmys” Rolle zusammenfassend sehr einfach auf den Punkt schreiben: Die Kulturgeschichte, die sich für ihn während 1975 und 2015 als Kopf “Motörheads” ergab, war die eines Potentaten, der die Macht über die Schnittstelle zwischen Fantasie und Wirklichkeit in die Hände gespielt bekam. Seine Macht war daher vor allem die Macht der Fantasie, da “Lemmy” die “Metal Nation” integrierte.

Sie hatte historisch stark weiterentwickelten Charakter gegenüber der Machtgeschichte Franz-Josephs I. von 1830 bis 1916. War dessen Macht auch rechtlich-prozedural, damit fixiert in der Form, so war “Lemmys” Macht reine Fantasie, jederzeit verfügbar und flüssig. Sie kennzeichnet die digitalen Gemeinschaften des 21. Jahrhunderts als Machtgemeinschaften, in denen sich vor allem fantasiebegabte Personen wie Ian Fraser “Lemmy” Kilmister zu fantastischen Potentaten aufschwingen und an die Spitze der community gelangen können.

Was können wir daraus für heute lernen? Der Tod Franz-Josephs I. 1916 und Ian Fraser “Lemmy” Kilmisters 2015 im Vergleich.

Wir wissen somit genug, um den zeithistorischen Vergleich zwischen diesen beiden Machtpersonen anzustellen. Wenn wir dies tun, sind mehrere Aspekte offensichtlich. Kaiser Franz-Joseph I. war von 1848 bis 1916 Herrscher von Österreich, dann von Österreich-Ungarn. Seine Machtrolle in der Kulturgeschichte bis zu seinem Tod bestand darin, einerseits real-rechtlich abgesicherte, prozedurale Macht zu besitzen, die somit fixiert und auch gesichert war. Zugleich waren die kollektiven Fantasien um seine Herrscherperson ein zentraler Punkt des Zusamenhalts seines Imperiums. Seine Macht war gleichberechtigt “rechtlich-real” und “fantastisch-real”. Diese gleichberechtigte Amalgamierung von “wirklicher” und “fantastischer” Machtdimension machte wohl die Kulturgemeinschaft seines Herrschaftsraums überhaupt aus.

Dass gerade seine Symbolfunktion auch so bedeutend war, zeigt sich klar, wenn man den Diskurs um seinen Tod und sein Begräbnis 1916 betrachtet. Schon den ZeitgenossInnen erschien dieses als Abgesang der Habsburger-Monarchie, in der Rückschau, etwa in der Literatur, erst recht.29 Der entscheidende Punkt war, dass somit der Verlust der Fantasiemacht Franz-Josephs ein grundlegender Prozess war, der dazu beitrug, dass die Habsburgermacht dann auch wirklich unterging.

Da im Amalgam des etablierten Machtgefüges seines Reichs ein essentieller Teil des identitären Bindekitts verloren ging, war das Machtgefüge als Gemeinschaft durch seinen Tod 1916 selbst ins Wanken geraten. Somit war der Tod Franz-Josephs I. nach 68 Regierungsjahren vor 99 Jahren – also vor etwa einem kulturgeschichtlichen Jahrhundert – jenes historische Ereignis, das das Machtgefüge (und sein Staat befand sich mitten im Krieg!) auf rechtliche Prozeduren zurückwarf. Es war der Verlust des Kitts dieser politischen Kulturgemeinschaft. Sehr klar zeigt sich das in den Filmaufnahmen, die von seinem Begräbnis auf uns kamen. Macht war daher schon 1916 vor allem auch eine Frage der Fantasie, aber noch viel stärker als heute eine Frage rechtlicher Prozeduren.

Wenn man nun ins Jahr 2015 bzw. 2016 geht, und den Diskurs um den Tod des Fantasiepotentaten Ian Fraser “Lemmy” Kilmister am 28. Dezember 2015 betrachtet, wird offensichtlich, wie sehr sich in diesem beinahe vollendeten Jahrhundert der Geschichte die Strukturen der kulturellen Gemeinschaften geändert haben. Die “Metal Nation”, die durch die Musik “Motörheads” ab 1975 mitgegründet wurde, wurde in den vierzig Jahren bis zu “Lemmys” Tod zu einer Gemeinschaft, deren Machtstruktur nur auf der Fantasie beruhte. Kilmisters Herrschaft in dieser Gemeinschaft beruhte nur auf der geteilten Fantasie des “Identitäts-Superhelden” “Lemmy”. Das Konstruieren dieser Figur war die Machttechnik, die die Gemeinschaft verklammerte.

Somit sind die historischen Änderungen, die sich in diesen 99 Jahren vollzogen, folgende: Macht im Jahre 2015 bzw. 2016 ist viel umfassender und begrenzter zugleich, da sie noch viel stärker als 1916 europäisiert, internationalisiert und globalisiert ist. “Lemmy” hatte in gewissem Sinne die unumschränkte Macht über das historische Kontinuum dieser Gemeinschaft, da er die Rolle – mit den Beschränkungen des zugrundeliegenden Archetyps des “Rock’n’Rollers” – nach seinem Willen gestalten konnte. Zugleich war die Macht begrenzt, da er sie auch im “wirklichen” Leben erhalten musste.

Der entscheidende Punkt der Entwicklung der Geschichte liegt also in der Transformation des Charakters der Macht, was sich vor allem im Vergleich des Todes Franz-Josephs I. 1916 und Ian Fraser “Lemmy” Kilmisters 2015 manifestiert. War 1916 nur ein Teil des Machtgefüges frei geworden, so ist das “Loch”, das “Lemmy” hinerließ, als noch viel größer einzuschätzen, da mit ihm die gesamte Machtfigur der Gemeinschaft verlorenging. In den knapp hundert Jahren zwischen 1916 und 2015 kam es also zu einer entscheidenden Transformation der Qualität von Macht – sie ist heute vor allem pure Fantasie. Für unsere Gegenwart bedeutet dies, dass wir in politischen Machtdiskursen heute darauf achten sollten, wie Fantasie funktioniert und instrumentalisiert wird. Wenn etwa der Rechts-Extremismus in Deutschland und Österreich Fantasiebilder von “dem Islam” entwirft, ist die Machtqualität dessen durchschaubar.


  1. Vgl. hierzu die deutsche Ausgabe: Benedict Anderson: Die Erfindung der Nation. Zur Karriere eines folgenreichen Konzepts. Berlin 1998; prägend in konstruktivistischer Perspektive auch: Ernest Gellner: Nations and Nationalism. Oxford 1984. 

  2. Vgl. ebd. 

  3. Vgl. hierzu: John van der Kiste: Franz Josef I. Kaiser von Österreich. Essen 2005; auch: Lothar Höbelt: Franz Joseph I. Der Kaiser und sein Reich. Eine politische Geschichte. Wien 2009; sowie: Michaela Vocelka/Karl Vocelka: Franz Joseph I. Kaiser von Österreich und König von Ungarn. München 2015; allgeimer zur Kulturgeschichte der Modernisierung im Fin-de-Siècle noch immer erhellend: Carl E. Schorske: Wien. Geist und Gesellschaft im Fin de Siècle. Frankfurt/Main 1982.; klassisch zum Habsburger-Mythos siehe auch: Claudio Magris: Der habsburgische Mythos in der modernen österreichischen Literatur. Übers. Madeleine von Pásztory. Salzburg 1966. 

  4. Vgl. hierzu: Peter Stachel: Franz Joseph Superstar. Online unter: http://www.oeaw.ac.at/ikt/fileadmin/mediapool/Ikt_pub/Online_Publikationen/sta_37_f.pdf, abgefragt am 8. Jänner 2016. 

  5. Vgl. zum Topos der Heavy Metal Gemeinschaft als “Metal Nation” etwa die Lyrics des Songs “Metal Nation” der deutschen Gruppe “Primal Fear”: http://www.metrolyrics.com/metal-nation-lyrics-primal-fear.html, abgefragt am 8. Jänner 2016; oder auch die Webseite des Internetradio-Mediums “Metal Nation Radio”, das unter dem Motto “United We Rock” auftritt: http://www.metalnationradio.com/, abgefragt am 8. Jänner 2016. 

  6. Vgl. hierzu: Lemmy Kilmister mit Janiss Garza: White Line Fever – Die Autobiographie. Berlin 2004; sowie: Lemmy Kilmister mit Harry Shaw: Lemmy, In His Own Words. London 2002. 

  7. Vgl. hierzu etwa für die Geschichtswissenschaft: Wolfgang Schmale: Digitale Geschichtswissenschaft. Wien u.a. 2010. 

  8. Vgl. hierzu: van der Kiste, Franz Josef; sowie: Höbelt, Franz Joseph; und: Vocelka, Franz-Joseph; in der Nachsicht der Literaturgeschichte siehe auch vor allem: Magris, habsburgischer Mythos 

  9. Vgl. ebd. 

  10. Vgl. hierzu: Georg Christoph Berger Waldenegg: Mit vereinten Kräften! Zum Verhältnis von Herrschaftspraxis und Systemkonsolidierung im Neoabsolutismus am Beispiel der Nationalanleihe von 1854. Wien u.a. 2002.; einführnd auch: Karl Vocelka: Geschichte Österreichs, Kultur – Gesellschaft – Politik. München ³2002, S. 206-215. 

  11. Vgl. ebd. 

  12. Vgl. hierzu wieder: ebd.; zum Libealismus und der Wiener Gründerzeit siehe einführend: Vocelka, Geschichte Österreichs, S.  206-258; sowie zu Wien dann vor allem wiederum: Schorske, Fin-de-Siècle. 

  13. Vgl. hierzu wiederum: Magris, habsburgischer Mythos; einführend auch: Laurence Cole: Der Habsburger-Mythos. In: Ernst Brix u.a. (Hg.): Memoria Austriae, Bd. 1. Menschen, Mythen, Zeiten. Wien 2004, S. 473ff. 

  14. Vgl. zur Mythologie dessen: ebd.; vgl. zur Geschichte der Habsburger einführend etwa: Karl Vocelka/Lynne Heller: Die Lebenswelt der Habsburger. Kultur- und Mentalitätsgeschichte einer Familie. Graz u. a. 1997; sowie jünger: Ders.: 99 Fragen zu den Habsburgern. Wien 2014. 

  15. Vgl. hierzu wiederum vor allem in der Rückschau: Magris, habsburgischer Mythos; sowie: Cole, Habsburger-Mythos.  

  16. siehe hierzu wiederum: Vocelka, Geschichte Österreichs, S. 206ff. 

  17. die Frage um Verhältnis von Institutionen und “Charisma” im Weber’schen Sinne erscheint im Lichte der heutigen Kulturgeschichte in neuer Perspektive, kann der lange Zeit vorherrschenden Strukturperspektive der Sozialgeschichte neue Impulse verleihen; siehe hierzu älter: Max Weber: Wirtschaft und Gesellschaft, Tübingen 1980. 

  18. Vgl. hierzu in politikgeschichtlicher Sicht: Höbelt, Franz Joseph; allgemeiner auch: Vocelka, Franz Joseph.; zur Mythologie siehe wiederum auch: Magris, habsburgischer Mythos; sowie: Cole, Habsburger-Mythos. 

  19. Vgl. ebd. 

  20. Vgl. hierzu populär gehalten: Katrin Unterreiner: Kaiser Franz Joseph 1830-196. Mythos und Wahrheit. Wien 2006,v.a.  S. 96ff. 

  21. Vgl. hierzu etwa: Oliver Rathkolb: Die paradoxe Republik. Österreich 1945–2015. Wien 2015; älter auch schon: Ernst Hanisch: Der lange Schatten des. Staates. Österreichische Gesellschaftsge- schichte im 20. Jahrhundert. Wien:  1994. 

  22. Vgl. hierzu: Hans Peter Hye: Das politische System in der Habsburgermonarchie. Konstitutionalismus, Parlamentarismus und politische Partizipation. Prag 1998. 

  23. siehe hierzu als Ausgangspunkt der Reflexion im Überblick wieder: Vocelka, Geschichte Österreichs, S. 206ff.; sowie spezifisch zur Kultur-, Gedächtnis- und Diskursgeschichte: Cole, Habsburger-Mythos; zur Literatur wiederum: Magris, habsburgischer Mythos. 

  24. Vgl. hierzu: ebd. 

  25. Vgl. hierzu: ebd; sowie zur Personengeschichte wiederum: Vocelka, Franz Joseph; Van der Kiste, Franz Josef; Höbelt, Franz Joseph. 

  26. Vgl. hierzu wiederum: Cole, Habsburger-Mythos; sowie grundlegend in der Forschungsperspektive wiederum: Anderson, Erfindung. 

  27. Vgl. hierzu: Kilmister/Garza, White Line Fever. 

  28. Vgl. hierzu: Elflein, Schwermetallanalysen, S. 173ff. 

  29. Vgl. hierzu vor allem wieder: Magris, habsburgischer Mythos; und: Cole, Habsburger-Mythos.